Rollstuhlfahrerin stellt Weltrekord im Reisen auf

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Eine junge Frau mit blonden Haaren, die meist zu einem Pferdeschwanz gebunden sind, grinst einem auf zahlreichen Instagram-Bildern entgegen. Sonnenbrille und ein sympathisches Lächeln sind nicht ihr einziges Erkennungsmerkmal. Des Öfteren ist die junge Frau in einem Rollstuhl abgebildet – wenn sie nicht gerade mit einem Kajak durch Gewässer der Antarktis tourt, in einer Hängematte in Kiribati sitzt oder in einem Flugzeug auf dem Weg nach Bulgarien ist.

Renee Bruns wurde mit einer Skelettkrankheit (diastrophische Dysplasie) geboren. Seit dem siebten Lebensjahr sitzt sie im Rollstuhl. Das hält die 39-Jährige, die in Ohio (USA) geboren und aufgewachsen ist, aber nicht davon ab, um den Globus zu touren.

International zu reisen begann Renee im Alter von 20 Jahren. Inzwischen war sie auf allen Kontinenten und in 117 Ländern. 66 davon hat sie innerhalb eines Jahres besucht. „Ich bin schon immer gerne gereist und träumte davon, ein Jahr lang die Welt zu bereisen“, erzählt Renee dem reisereporter. Diesen Traum erfüllte sich die US-Amerikanerin, als sie im Mai 2022 zu einem einjährigen Sabbatical aufbrach.

Zuvor war die 39-Jährige 15 Jahre in der Versicherungsbranche tätig. Auf Instagram, wo sie ihre Reisen, neben zahlreichen Blogbeiträgen, fotografisch dokumentiert, folgen ihr mitlerweile über 1200 Menschen. Renee gab auch bereits dem US-amerikanischen Sender CNN und der britischen Zeitung „Independent“ Interviews. Dass sie einmal so berühmt werden würde, war anfangs nicht abzusehen.


Renee Bruns in der Antarktis im November 2022.

„Ich hatte nicht die Absicht, einen Weltrekord aufzustellen. Erst im September 2022, als ich mit Guinness World Records zusammenarbeitete, wurde das zu einer Option. Mein Hauptziel war es, neue Teile der Welt zu besuchen und zu erleben. Der Rekord war nur ein zusätzlicher Bonus!“, macht die Rollstuhlfahrerin deutlich.

Ihre Freunde und Verwandten waren, wie Renee berichtet, anfangs skeptisch, ob diese sich ein Jahr Auszeit nehmen sollte, aber nach ein paar Monaten haben sie die junge Frau sehr unterstützt. Einige Familienmitglieder und Freunde begleiteten die 39-Jährige sogar jeweils für eine Woche. „Mein Lebenspartner Tony, meine beste Freundin Nicole, meine Mutter Amelia, meine Schwestern Julie und Natalie und mein Bruder Matt haben mich alle getroffen“, schildert Renee. Meistens war die junge Frau jedoch allein unterwegs. Einen festen Reiseplan hatte sie nicht, als sie ihre Heimat, die USA, verließ.

Von Asien um den Globus

Die US-Amerikanerin startete ihre Weltreise in Indonesien und plante jeweils etwa einen Monat im Voraus. So konnte sie an Orten, die ihr gefielen, etwas länger bleiben. „Als ich nach Indonesien aufbrach, hatte ich keine Ahnung, wohin ich als Nächstes gehen würde. Ich liebe Südostasien (Indonesien, Kambodscha, Laos, Singapur), also wollte ich dort anfangen und so viel Zeit wie nötig damit verbringen, diese Orte zu sehen“, berichtet die Weltenbummlerin.


Renee Bruns auf den Malediven im Juni 2022.

Manche Länder sind ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben: Der Nahe Osten habe ihr wegen seiner Kultur sehr gut gefallen, die „so anders“ als ihre sei. Besucht hat sie dort Kuwait, Bahrain, Katar, Jordanien und die Türkei. Sie fand diese Länder faszinierend und wollte mehr über sie erfahren.

Auch der Besuch in Ländern wie Kirgisistan, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan habe ihr sehr gefallen, „die Menschen sind unglaublich freundlich und hilfsbereit“, erzählt die junge Frau. Die Städte selbst seien sauber, ordentlich und wunderschön. Es sei für sie auch sehr interessant gewesen, in einem Teil der Welt zu sein, in dem niemand ihre übliche Sprache, also Englisch, spreche, denn die meisten reden dort Russisch oder ihre lokale Sprache.

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Um sich zu verständigen, musste Renee auf Google-Translate zurückgreifen oder Handzeichen benutzen. Was aber waren die größten Hindernisse beim Reisen mit einem Rollstuhl?


Renee Bruns in Tonga im November 2022.

Reisen im Rollstuhl

Auf ihren Reisen nutzte Renee sämtliche Verkehrsmittel: Flugzeuge, Züge, Boote, Busse, Autos. Am schwierigsten sei für sie jedoch der Umgang mit den Fluggesellschaften gewesen und deren „mangelnder Anpassung an die Bedürfnisse behinderter Reisender“.